Waldbrände, wie hier in der Türkei, werden durch den Klimawandel stark begünstig und heizen ihrerseits durch CO2-Emissionen den Planeten weiter auf.
Wie realistisch ist das Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 auf „netto null“ zu reduzieren? Dieser Frage bin ich für die Titelgeschichte des Magazins LGT forward, Ausgabe 1/2024, nachgegangen und dabei vorwiegend auf ernüchternde Fakten gestoßen.
Nötig wäre im ersten Schritt eine Halbierung der klimawirksamen Emissionen bis 2030. Das betrifft vor allem CO2, aber auch andere Gase, wie Methan und Lachgas. Die Zeit rennt also, doch den Großteil der Welt scheint das wenig zu kümmern. Europa gehört zu den wenigen Regionen, in denen der Ausstoß von Treibhausgasen sinkt – während global die Emissionen weiter steigen. Das liegt vor allem am ungebremsten Wachstum in China, Indien und anderen Teilen Asiens.
Mein Beitrag aus dem „LGT forward“-Magazin. Die gesamte Ausgabe lässt sich kostenlos als PDF herunterladen.
Die wichtigste Maßnahme, um die weitere Erderhitzung zu begrenzen, wäre der Abschied von Kohle, Gas und Erdöl bei der Energiegewinnung, in der Industrieproduktion und den Sektoren Transport und Verkehr. Allein damit liessen sich etwa drei Viertel der Emissionen vermeiden.
Zusätzlich müssen Nahrungsmittel nachhaltig produziert und Städte klimafreundlich neu gestaltet werden – dazu gehört auch der Umstieg auf naturnahe Baustoffe und eine höhere Energie-Effizienz von Gebäuden, etwa durch bessere Isolation und die Nutzung von Wärmepumpen.
Immerhin: Das rasante Wachstum von erneuerbaren Energien, vor allem Solarstrom, macht Mut. Und so sehr deutsche Autofahrer weiter an ihrem Verbrenner hängen mögen – international geht der Trend unverkennbar zum E-Auto. Dazu kommen enorme wirtschaftliche Chancen für alle, die sich schneller bewegen als Zögerer und Zauderer, wie mein Artikel klarmacht.
Mein Interview mit dem Klimaforscher Reto Knutti von der ETH Zürich, zu lesen auf der Website von LGT Insights.
Dennoch bleibt es eine Herkulesaufgabe, die Welt bis 2050 klimaneutral zu machen. „2050 ist übermorgen. Politisch und wirtschaftlich“, sagt der Klimaforscher Reto Knutti von der ETH Zürich. Die Halbierung der Emissionen bis 2030 hält er für „unglaublich ambitioniert“, weil es eine eine beispiellose technische und gesellschaftliche Transformation voraussetze. „Darum sage ich, ich wäre glücklich, wenn wir netto null bis 2050 erreichen würden.“
Mein Interview mit Reto Knutti ist auf LGT-Website in der Rubrik „Insights“ erschienen. Der Magazin-Artikel lässt sich gratis als PDF herunterladen.