Wenn sich 1,2 Milliarden Menschen am selben Ort treffen, die meisten von ihnen täglich, kann es schon mal Ärger geben – selbst wenn der Treffpunkt im Internet liegt. Kein Wunder also, dass Facebook als größtes soziales Netzwerk auf Erden eine eigene Abteilung unterhält, die sich nur darum kümmert, den allgemeinen Frieden zu erhalten.
Statt Polizisten zu beschäftigen, die virtuell für Ordnung sorgen, setzt Facebook allerdings rein auf Hilfe zur Selbsthilfe: Jeden möglichen Streit sollen Facebook-Freunde unter sich beilegen, Mark Zuckerberg & Co. möchten sich raushalten, soweit es irgend geht.
Deshalb trägt die Abteilung von etwa einhundert Mitarbeitern, die Facebook-Manager Arturo Bejar leitet, den Beinamen „Compassion Research“-Team: Um Mitgefühl soll es gehen, um Verständnis für die Anderen, um die Bereitschaft, Fotos oder Kommentare freiwillig aus dem Netz zu nehmen, wenn sich jemand daran stört. Beraten lässt sich Facebook von Soziologen und Neurowissenschaftlern an den Universitäten Berkeley und Yale. Einmal im Jahr tragen die Forscher-ohne-Grenzen ihre Ergebnisse vor: beim „Compassion Research Day“ – der selbstverständlich seine eigene Facebook-Seite hat.
Ich habe Arturo Bejar und Berkeley-Forscherin Emiliana Simon-Thomas getroffen, um das Projekt für den Stern zu beschreiben. Den Artikel gibt’s in Ausgabe 11/2014, im so genannten „Nielsen-Teil“ in der Mitte (der leider in der iPad-Ausgabe fehlt).