Karsten
Lemm
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Arbeit: Muss das wirklich sein?

Interview mit Albert Wenger, Union Square Ventures, zur Zukunft der Arbeit und einem bedingungslosen Grundeinkommen, Seite 1
Albert Wenger, WERTE-Interview, Teil 2
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Klingt seltsam, oder? Arbeit gehört so sehr zu unserem Alltag, dass kaum jemand ihren Sinn bezweifelt: Wir stehen auf, machen unseren Job und freuen uns auf den Feierabend. Muss ja sein, selbst wenn’s nicht immer Spaß macht: Wo soll sonst das Geld fürs Leben herkommen?

Einer der wenigen, die dieses Ritual grundsätzlich infrage stellen, ist Albert Wenger. Der Risiko-Investor, Partner bei Union Square Ventures in New York, setzt sich – gemeinsam mit seiner Frau Susan Danziger – seit Jahren für die Einführung eines „bedingungslosen Grundeinkommens“ ein.

Sein Argument: Der technische Fortschritt erlaubt es uns, viele Aufgaben auf Maschinen zu übertragen, und die Effizienzgewinne müssten nur gerecht verteilt werden, damit wir Menschen uns um Dinge kümmern können, die wirklich zählen – und für die es oft keine Marktanreize gibt, wie Wenger mir in einem Interview für das Magazin WERTE erklärte.

„Warum hat uns die Pandemie überrascht?“, fragt er. „Wir waren durch frühere Virus-Ausbrüche gewarnt, haben aber versäumt, uns auf Schlimmeres vorzubereiten. Ähnlich sieht es bei der Klimakrise aus oder bei Meteoriten, die sich auf Kollisionskurs mit der Erde befinden. Solche Gefahren ignorieren wir leicht. Einfach, weil wir inzwischen alles über Marktmechanismen regeln.”

Wenger räumt auch mit dem Missverständnis auf, dass ein Grundeinkommen Menschen automatisch zu Faulpelzen machen würde – und erläutert, wie es sich finanzieren ließe.

Das komplette Interview ist auf der WERTE-Website zu lesen, auf Deutsch, Englisch und Italienisch. Die Illustration stammt von Paula Sanz Caballero.

Mein erstes Gespräch mit Albert Wenger geht zurück zu einem Special über die Zukunft der Arbeit bei WIRED Germany. Damals, 2017, bin ich erstmals auf Wengers Buch The World After Capital gestoßen, in dem er seine Thesen ausführlich darlegt.

Das Buch steht offen im Netz, ist gratis zu lesen und entwickelt sich ständig weiter – immer dann, wenn Wenger Zeit und Laune hat, seine Argumente zu überdenken, Kapitel zu überarbeiten oder das Buch zu erweitern. Im besten Sinne: work in progress.

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