Karsten
Lemm
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Vorsicht Handy-Falle

October 31, 2013
October 31, 2013
Kevin Mahaffey, Lookout, founder, portrait photo

Hacking For Good“ steht auf der Visitenkarte dieses jungen Herrn – Computer hacken für einen guten Zweck. Als Kevin Mahaffey und seine beiden „Lookout“-Mitgründer 2004 noch an der Uni waren, fiel ihnen ein Mobiltelefon von Nokia in die Hände, das als eines der ersten mit Bluetooth ausgestattet war. „Plötzlich konnte mein Handy mit meinem Computer reden, das war sehr cool“, erzählte mir Mahaffey im stern-Gespräch über mobile Sicherheit im digitalen Alltag. „Natürlich haben wir sofort versucht, das Ding zu knacken.“

Mahaffey lacht, und er hat guten Grund dazu: Lookout, 2007 gegründet, ist zu einem der führenden Anbieter für Sicherheitssoftware auf Smartphones geworden. Denn je mehr Tricks unsere digitalen Lieblings-Spielzeuge beherrschen, um so anfälliger werden sie auch für Missbrauch. Zwar ist es Cyberkriminellen bisher nicht gelungen, die Handy-Welt mit ähnlichen Viren-Attacken zu überfallen wie PCs – doch manche Gefahr, wie etwa „Phishing“, wird auf kleinen Bildschirmen zu einem noch größeren Problem, und dazu kommen ganz neue Risiken. Etwa, dass das Smartphone verloren geht oder gestohlen wird, samt aller persönlichen Daten.

Kein Wunder, dass für Mobilgeräte ein potentiell gigantischer Markt für Sicherheitsdienste entsteht. „Wir sehen steigendes Interesse“, sagt Mahaffey: Die Lookout-App sei mehr als 45 Millionen Mal heruntergeladen worden. „Mehr und mehr Leute kommen an den Punkt, dass sie plötzlich feststellen: ,Du liebe Zeit, mein Handy ist ein Computer. Was kann ich tun, um mich zu schützen?‘“

Stern-Interview mit Lookout-Mitgründer Kevin Mahaffey

Tipps dafür – auch solche, die über reines Vertrauen in seine Software hinausgehen – gibt er in stern-Heft Nr. 45 – fürs iPad und Android-Tablets als eMagazine erhältlich, auch wenn die Hefte am Kiosk schon wieder verschwunden sind.

Alle, die beim Stichwort „Sicherheitssoftware“ mit Schaudern an ewige Alarm-Meldungen ihrer PC-Virenschützer denken, versucht Mahaffey zu beruhigen: „Wir bemühen uns, nur dann einzugreifen, wenn tatsächlich etwas passieren könnte“, erklärt der 29-Jährige. Etwa, wenn Nutzer versuchen, eine Webseite aufzurufen, die als gefährlich bekannt ist, oder wenn der PIN-Code zum Entriegeln eingegeben wird: Tippt jemand dreimal eine falsche Zahlenkombination ein, macht Lookout automatisch ein Foto und schickt es an den Besitzer des Geräts – könnte ja sein, dass es in die Hände eines Diebes gefallen ist.

Die meiste Zeit aber schlummert die App im Hintergrund vor sich hin. „Wir beobachten nicht alles, was vor sich geht, auch wenn es gar keinen Grund dazu gibt“, verspricht Mahaffey. „Der Energieverbrauch über den ganzen Tag hinweg entspricht etwa einem 30 Sekunden langen Telefongespräch.“ Die Nutzer sollen sich sicher fühlen, nicht ständig vor Sorge zittern, und deshalb zeigt die App in der Regel einfach die Farbe Grün: „Alles in Ordnung.“ Das ist auch das, was auf auf einer anderen Visitenkarte von Mahaffey steht. „Everything Is OK.“

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