Seit Jahrtausenden besteht die Aufgabe von Ärzten vor allem darin, Krankheiten zu behandeln – meist, wenn Schmerzen oder andere Symptome den Patienten signalisieren, dass im Körper etwas schiefläuft. Nun gibt es zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte die Chance, Erkrankungen weit früher zu erkennen als bisher: Sensoren in Fitnesstrackern, digitalen Armbanduhren wie der Apple Watch, aber auch in Blutdruckmessern, vernetzten Waagen und anderen Geräten erlauben es gesundheitsbewussten Menschen, ihren Körper vorsorglich immer zu beobachten.
Diese Entwicklung steht erst am Anfang, doch schon jetzt ist absehbar, dass sie unser Verständnis einer guten medizinischen Versorgung auf den Kopf stellen wird: Statt Krankheiten zu diagnostizieren, wenn es womöglich schon zu spät ist, werden Ärzte künftig versuchen, den Körper von vornherein gesund zu halten. Aus dem Helfer in der Not wird ein ständiger Begleiter und Berater, der mithilfe von Daten und Algorithmen alles im Blick behalten kann, um sofort einzugreifen, wenn sich erste Symptome einer Krankheit abzeichnen.
Zu diesem Thema habe ich Mitte August bei den signals Open Studios in Berlin eine Podiumsdikussion für piqd konzipiert und moderiert, unterstützt von Maximilian Rosch und Franziska Bröker. detektor.fm hat die Veranstaltung als Podcast aufbereitet:
Unsere Gäste (auf dem Foto von links nach rechts) waren:
- Tim Huse, Berlin Health Innovations
- Larissa Middendorf, Magnosco (Hautkrebs-Früherkennung mithilfe von Künstlicher Intelligenz)
- Dr. Markus Müschenich, Vorstand des Bundesverbands Internetmedizin und Managing Director von Flying Health
Details in der Beschreibung des Podcasts auf piqd.de. Für mich war diese Diskussion eine Rückkehr zum Thema Digitalmedizin, mit dem ich mich für ein Special bei WIRED Germany im Herbst 2016 beschäftigt hatte. Alle Artikel daraus sind inzwischen auch auf wired.de zu finden.